Wenn man Heilpraktiker werden möchte, tauchen viele Fragen auf. Daher beantworten wir Ihnen hier ein paar wichtige Fragen zum Thema Heilpraktiker werden.
(1) Wo kann man eine Heilpraktikerausbildung machen?
Für den Beruf des Heilpraktikerkers gibt es keine Ausbildungsordnung. Das bedeutet, das es für die Ausbildung zum Heilpraktiker keine verbindliche Regelung in Deutschland gibt, genau genommen, dass es eine „Ausbildung“ gar nicht gibt. Geregelt ist lediglich der Inhalt der Überprüfung, der sich jeder, der in diesem Beruf arbeiten möchte unterziehen muss. Nur nach bestandener Überprüfung darf man dann auch in diesem Beruf arbeiten. Auch ohne erforderliche Ausbildung führt diese Prüfung dann zu einem staatlich anerkannten Abschluß.
In den Medien wird der Beruf Heilpraktiker oft belächelt und viele kritisieren die doch so geringen Zugangsbedingungen, wie zum Beispiel den Hauptschulabschluß. Dazu muss man berücksichtigen, dass der Beruf des Heilpraktikers 1939 entstanden ist, eigentlich um die Ausübung der Heilkunde von Nichtärzten zu unterbinden. Durch das Heilpraktikergesetz ist aber eine heute noch gültige gesetzliche Grundlage geschaffen worden für die Ausübung der Heilkunde ohne Bestallung. Und es gelten eben noch heute die Zugangsbedingungen von 1939 – abgeschlossene Schulbildung (heute der Hauptschulabschluß).
Die Zugangsbedingungen zu einer Überprüfung sind das Eine, es zählt aber im Endeffekt nur, wer die Prüfung bestanden hat.
Die allgemeine Durchfallquote liegt bei 80%, und das, weil eben viele die Inhalte der Prüfung unterschätzen.Artikel, die sich mit den schwersten Prüfungen in Deutschland befassen. In all diesen Artikeln taucht unter den ersten drei immer der Heilpraktiker auf.
(2) Heilpraktiker werden – Wo gibt es Angebote zur Ausbildung?
In ganz Deutschland gibt es in fast jeder größeren Stadt Angebote zur Heilpraktikerausbildung. Es gibt verschiedene große Schulen und auch viele kleine Anbieter.
Ob nun große Schule oder kleiner Anbieter – der Name sagt nichts zur Qualität der Ausbildung. Daher ist es immer zu empfehlen, sich das Ausbildungsangebot vor Ort, möglichst durch die Teilnahme an einem Unterricht, bei dem man auch mit anderen Teilnehmern sprechen kann zu prüfen. Ebenfalls sollte man die Inhalte der Ausbildung genau prüfen. Da es keine Ausbildungsordnung gibt, kann jede Schule als Ausbildung das anbieten, was sie für richtig hält. Man kann also die einzelnen Angebote nicht miteinander vergleichen. Das macht es dem Interessenten sehr schwer.
(3) Heilpraktiker werden – Wie lange dauert eine Heilpraktikerausbildung?
Da es keine Ausbildungsordnung gibt, gibt es auch hier sehr unterschiedliche Angebote.
Ich habe Angebote gefunden von 6 Monaten ab und zu Unterricht bis hin zu 5 Jahren täglichen Unterricht.
(4) Heilpraktiker werden – Ist die Heilpraktikerausbildung schwer?
Die Ausbildung ist von jedem Menschen mit einer normalen Auffassungsgabe zu bewältigen. Schwer ist die Prüfung – und dazu muss man viel viel lernen.
(5) Was kostet eine Heilpraktikerausbildung?
Auch hierzu gibt es keine festen Regelungen. Es bleibt dem Suchenden zu prüfen, was er investieren will.
Günstig heißt nicht zwangsläufig schlecht und teuer nicht zwangsläufig gut.
In Schwerin und Krampfer haben wir eine feste Regelung:
- bei kompletten Ausbildung kostet die Unterrichtsstunde 10,- Euro
- bei Teilausbildungen kostet die Unterrichtsstunde 12,50 Euro
- manche Kursgebühren beinhalten Materialkosten (z.B. bei Injektionskursen, bei Akupunkturkursen, beim Tapekurs …)
(6) Welche Heilpraktikerausbildungen gibt es?
Es gibt im Grund zwei Ausbildung, die Vollausbildung und die eingeschränkten Ausbildungen.
Die Vollausbildung umfasst alle Bereiche der Medizin, incl. der Psychotherapie. Mit dieser Ausbildung hat man nach bestandener Überprüfung „Kurierfreiheit“, d.h. man entscheidet selbst mit welcher Methode man arbeitet. Hier sind auch invasives arbeiten (Injektionen, Infusionen, Akupunktur …) und Verordnungen von Medikamenten erlaubt.
Die eingeschränkten Ausbildung erlauben nur die Tätigkeit in dem entsprechenden Bereich. Verordnungen sind nicht gestattet.
- eingeschränkt für Psychotherapie
- eingeschränkt für Physiotherapie (gilt nicht für Osteopathie und manuelle Medizin)
- eingeschränkt für Podologie
Die eingeschränkten Ausbildung ermöglichen zwar vom Inhalt nichts weiter als der Grundberuf, erlauben aber ein eigenständiges arbeiten ohne Überweisung / Rezept und sind als Heilanwendung von der Umsatzsteuer befreit.
(7) Der kleine Heilpraktiker
Dieser Begriff wurde für den Heilpraktiker, eingeschränkt für den Bereich Psychotherapie geprägt.
(8) Heilpraktiker werden – für Physiotherapie
Dieser eingeschränkte Abschluß ermöglicht es einem Physiotherapeuten ohne eine Verordnung eigenständig physiotherapeutische Leistungen anzubieten. Achtung: dies gilt nicht für Osteopathie und Manuelle Medizin.
(9) Heilpraktiker werden – für Podologie
Dieser eingeschränkte Abschluß ermöglicht es einem Podologen ohne eine Verordnung eigenständig podologische Leistungen anzubieten.
(10) Welche Heilpraktikerausbildung ist die Beste für mich?
Bei dieser Frage kommt es erst einmal darauf an, in welchem Bereich man tätig werden möchte. Hier gilt es zu unterscheiden, ob eine Vollausbildung oder eine eingeschränkte Ausbildung erforderlich ist.
Die beste Ausbildung ist immer die, die es dem Teilnehmer ermöglicht seine Prüfung zu bestehen. Ein häusliches Lernen ist natürlich in jedem Fall erforderlich.
(11) Welche Bücher sind geeignet für die Heilpraktikerausbildung?
In der Seite Heilpraktikerausbildung-Tipp24 haben wir einige Bücher zusammengestellt, die aus unserer Sicht für die Ausbildung zu empfehlen sind.